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Es werden Posts vom Oktober, 2017 angezeigt.

Ein schwerer Weltschmerz

Erledigt vom Muskelkater in seinem Nacken, von der enormen Last seines Weltschmerzes, den er die letzten Wochen mit sich trägt, schließt er leise und verträumt die Tür hinter sich, während er sein geliebtes aus Karbon gebautes Fahrrad in den Fahrstuhl schiebt. "Mal sehen was dieser Tag mit sich bringt" denkt er sich und atmet tief durch, setzt sich auf sein Rad und radelt los. Auf der Strecke zu seiner Arbeit stellt er sich vor, wie seine Schulden wie Rosenblätter im Winde davon geweht werden; seine Schultern entspannen sich... Der Bildschirm seines Fahrradcomputers erreicht die 45 Km/h und es scheint, als liefe die Zeit langsamer. Die hohe Geschwindigkeit beflügelt seine Schultern, er kommt sich vor wie ein Gepard auf Beutejagt und denkt sich schmunzelnd; "ihr kriegt mich nicht...nicht heute...". Es sind seine Sorgen vor denen er flieht, die ihm erneut versuchen seine Gegenwart zu stehlen. Sie zeigen ihm Szenen aus der Zukunft, die versuchen seinen Geist zu bezw...

Die Stille

Es ist der Lärm dieser Welt, der mich müde macht... erschöpft und schlapp suche ich nach Ruhe. Ich sehne mich nach einem leeren Zimmer, ich suche die Stille in der Nacht. Ein stilles Eckchen wäre mein Wunsch, ich suche die Zuflucht; Ein Stift und ein Heft, sie schenken mir Trost, sie besänftigen mich. Das Dunkel ist meine Bettdecke, mein Kissen ist das Licht meiner Nachttischlampe. Mein Kopf ist leer; die Stille sie nährt sich... sie ist zornig auf mich, denn ich liebe den Lärm. Er dankt es mir mit seelischer Flut, nachts hält er mich wach, mit seinem grellen Licht, das mich anlockt wie eine Motte. Einen Moment der Stille, mehr will ich nicht. Nimm mich zurück, geliebte Stille.

Das Reich der Stille

Wenn du gerade niemanden zum reden da hast, schreib es auf. Pflanz deine Hände an die Tasten deines Laptops und tipp deinen Frust weg. Von mir aus mit Stift und Papier, aber lass deinen Schmerz sprechen. Gib deinen Gedanken Spielraum sich zu entfalten und beobachte was geschieht. Das schreiben setzt einen Moment der Stille voraus. In der Stille trittst du in Kontakt mit deinem inneren Kosmos; plötzlich öffnet sich ein Spalt und du stehst vor der Entscheidung einen Blick zu wagen. Aus diesem Grund verabscheute ich sie, die Stille; in ihrer Gegenwart fühlte ich mich eigenartig, angeekelt von ihrem Geflüster lief ihr davon, so schnell es nur ging. Manchmal schrie ich sogar und fing an laut Musik zu hören. Wir alle mögen sie nicht, denn in ihrer Reflexion sehen wir unser wahres Selbst. In ihrer Welt haben unsere Masken keine Macht, sie verspottet unsere Heuchelei und reibt uns frech unsere Makel ins Gesicht. Sie ist der Sonnenaufgang in unserem Abgrund der Trauer und der Barbar, der ...

So viele Fragen

Ich bewundere Menschen mit Fragezeichen,  die über ihren Köpfen schweben. Nicht die täglichen Fragen, sondern die existenziellen Fragen. Sie duften nach Ewigkeit. Sie sind in der Königsklasse der Fragen. Viele ignorieren sie. Manche begegnen ihnen in frischer Jugend, doch vergessen sie schnell im Nebel des Materialismus. Andere erinnern sich an sie im Alkoholrausch. Wenige jedoch beschäftigen sich mit diesen Fragen und noch sehr viel weniger haben alle Antworten, geschweige denn die richtigen. Fragen haben eine große aber wenig bekannte Macht. Eine Frage kann jemanden Wochen lang quälen oder sogar ein Leben lang. Manche Menschen sind so überfüllt mit diesen endlosen existenziellen Fragen, dass man mit der richtigen Frage das Fass in ihrer Seele zum überlaufen bringen könnte. Eines Abends bat mich eine Frau, die ich vor kurzem kennengelernt hatte, ihr persönliche Fragen zu stellen um sie besser kennenzulernen, denn offenbar fragte ich viel zu wenig. Da ich die poetische S...