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So viele Fragen





Ich bewundere Menschen mit Fragezeichen,  die über ihren Köpfen schweben. Nicht die täglichen Fragen, sondern die existenziellen Fragen. Sie duften nach Ewigkeit. Sie sind in der Königsklasse der Fragen. Viele ignorieren sie. Manche begegnen ihnen in frischer Jugend, doch vergessen sie schnell im Nebel des Materialismus. Andere erinnern sich an sie im Alkoholrausch. Wenige jedoch beschäftigen sich mit diesen Fragen und noch sehr viel weniger haben alle Antworten, geschweige denn die richtigen. Fragen haben eine große aber wenig bekannte Macht. Eine Frage kann jemanden Wochen lang quälen oder sogar ein Leben lang.



Manche Menschen sind so überfüllt mit diesen endlosen existenziellen Fragen, dass man mit der richtigen Frage das Fass in ihrer Seele zum überlaufen bringen könnte.

Eines Abends bat mich eine Frau, die ich vor kurzem kennengelernt hatte, ihr persönliche Fragen zu stellen um sie besser kennenzulernen, denn offenbar fragte ich viel zu wenig.


Da ich die poetische Seele in ihr erkannte, fragte ich sie direkt: "Was ist der größte Wunsch deines Herzens?". Kurze Zeit darauf las ich einen so kreativen und philosophischen Monolog, der geradewegs aus dem Abgrund ihres Herzens sprudelte... Ich blieb sprachlos. Fragen sind Schlüssel die Herzen öffnen.


Wenn es mal vorkommt, dass dir Jemand sein Herz ausschüttet und dir seine persönlichsten Gedanken anvertraut; lass ihn reden. Antworte nicht sofort auf seine Fragen, auch wenn du sie weißt. Nimm es mit Demut und verneige dich im Geiste vor der Schönheit dieses Geschehens. Sag ihm und ihr ob es dir auch so geht.

Es gibt viele Dinge in dieser Welt, die dich zum nachdenken anregen können. Sei es der Sternenhimmel,  den du vom Balkon aus beobachtest oder ein wissenschaftlicher Fund, den du auf deinem Laptop liest. Eigentlich kann dich alles um dich herum zum nachdenken anregen, du musst nur richtig hinschauen.


Die traurige Realität ist, die meisten Menschen hinterfragen die Dinge nicht. Ignoranz und Naivität regieren ihren Verstand und lassen sie im Glauben sie hätten Kritik nicht nötig. Doch was sie am wenigsten oder gar nicht hinterfragen sind sich selbst. Wenn du dich selbst hinterfragst, bist du in meinen Augen gleichgestellt mit den weisesten unter den Philosophen Sokrates, der sagte "ich weiß nur eins, dass ich Nichts weiß". Denn genau das ist,  was die Menschheit über ihr Wissen sagen kann. Wir wissen rein gar Nichts.

Sokrates selbst liebte es fragen zu stellen und allein durch seine Fragen belehrte er seine Diskussionspartner über ihre eigene Unwissenheit. Es nennt sich Sokratischer Dialog oder auch Maieutik(vom griech. μαία maia, deutsch “Hebamme”), denn seine Fragerei fungierte wie eine Hebamme, die dazu beitrug, dass die Einsicht von selbst erlangt wurde, “geboren” wurde. So gewann er jede Diskussion.

Lasst uns also anfangen das Wissen über uns selbst, den Kosmos und alles was er beinhaltet zu hinterfragen. Der erste Schritt zur Weisheit beginnt mit der Selbstkritik.
Diese Prozedur ist alles andere als leicht. Sich selbst kennenzulernen erfordert nämlich Demut und folglich eine Revolution gegen unserer unzähmbares Ego. Eines der vielen Vorurteile die sich daraus ergeben ist die Unverletzbarkeit. Denn wenn dich jemand über einen deiner Makel kritisiert, den du schon selber kritisiert hast, wirst du das locker nehmen und dich nicht rechtfertigen, denn du wirst Selbstkenntnis haben. Deshalb betonten die alten Griechen “Gnothi seauton”(γνῶθι σεαυτόν) also “lerne dich selbst kennen”.

Ein Heuchler ist Nichts anderes als ein Hobby-Schauspieler, denn er hält die Welt und sich selbst zum Narren. Viele da draußen sind eines Oscars würdig, glaubt mir, ich bin einer von ihnen. Die ganze Welt ist ein riesiges Theaterstück und wir sind die Schauspieler.

Ein weiser Mann sagte, “je mehr ein Mensch weiß, desto mehr bläht er sich auf”. Zu Leuten die ein gutes Allgemeinwissen haben, würde Sokrates sagen, “Ihr wisst überhaupt Nichts”, worauf sie auf arroganter Weise antworten würden, “und wer bist du, der uns belehren will?”. Erwartet keine Selbstkenntnis von solchen Menschen, nur ein Wunder könnte etwas bewirken.

Ein Funken Selbsterkenntnis und Demut bei Menschen bringt mich schon dazu sie zu bewundern. Denn so etwas ist so selten geworden wie eine Mondfinsternis. Die Menschen haben keine Fragen mehr, sie habe nur Antworten auf alle Fragen.

Falls wir eines Tages aus unserer Routine ausbrechen können und wir Zuflucht suchen von den Freuden dieser Welt, die den Philosophen in uns täglich narkotisieren, beginnen wir wieder richtig zu denken und zu leben. Wir sind keine wilden Tiere die lediglich ihren Instinkten folgen, sondern logische Individuen mit Vernunft und Verstand, den wir nutzen sollten.


D.C

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